Statement 13 September 2021

Alliance of Science Organisations seeks to contribute to achieving the goal of climate neutrality

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Im Bewusstsein der besonderen Verantwortung und Vorbildfunktion der Wissenschaftseinrichtungen hat sich die Allianz der Wissenschaftsorganisationen im Rahmen ihrer Klausursitzung mit Nachdruck dazu bekannt, spätestens bis zum Jahr 2035 Klimaneutralität in ihren Arbeitsweisen und Forschungsprozessen zu erreichen. Hierzu müssen jedoch die Rahmenbedingungen, einschließlich der infrastrukturellen Voraussetzungen, gemeinsam mit der Politik in Bund und Ländern so verändert werden, dass alle Wissenschaftseinrichtungen ihren Beitrag zur Erreichung dieses Ziels leisten können. Mit Blick auf die in den Wissenschaftsorganisationen entwickelten Konzepte und Maßnahmen fordert die Allianz Bund und Länder dazu auf, die erforderlichen rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen dafür zu schaffen, den vielfach bereits eingeschlagenen Weg zur Klimaneutralität und Nachhaltigkeit entschlossen vorantreiben zu können.

Die Dynamik des sich vollziehenden Klimawandels kann nur dann abgemildert werden, wenn das Ziel globaler Klimaneutralität bis spätestens zur Mitte des Jahrhunderts erreicht wird. Um den Klimawandel rechtzeitig zu bremsen, sind während der nächsten fünf Jahre umfangreiche Emissionsreduktionen erforderlich. Andernfalls schließt sich das Zeitfenster für die Vermeidung immer bedrohlicherer Extremereignisse und Notlagen. In vielen Regionen weltweit, und zunehmend auch in Europa, sind die Lebensgrundlagen vieler Menschen gefährdet.

Klimaforscherinnen und -forscher, die in den Forschungseinrichtungen der Allianz tätig sind, haben wichtige Erkenntnisse zum Klimawandel erzielt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zahlreichen Fachrichtungen haben in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit soziale, kulturelle, gesundheitliche und technische Aspekte des Klimawandels und möglicher Gegenmaßnahmen erforscht und ihre Forschungsergebnisse in die Gesellschaft vermittelt. Sie haben Risikoabschätzungen, Lösungen wie auch Anpassungsmöglichkeiten und Handlungsoptionen in den gesellschaftlichen Dialog eingebracht. Dies reicht aber nach Überzeugung der Allianzorganisationen nicht aus.

Die Vorsitzende des Wissenschaftsrats und Sprecherin der Allianz, Professorin Dr. Dorothea Wagner, betonte im Anschluss an deren Klausursitzung : „Die Aufgabe der Wissenschaft im Kampf gegen den Klimawandel geht über die Erforschung seiner Ursachen, die Entwicklung von Gegenmaßnahmen sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit hinaus. Die Wissenschaftseinrichtungen wollen bei der Umsetzung der von ihnen empfohlenen Maßnahmen mit gutem Beispiel vorausgehen und übernehmen damit die ihnen zugeschriebene Vorbildrolle. Dies wird jedoch nur gelingen, wenn die notwendigen finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung der gebotenen, vielfach bereits pilotierten Maßnahmen geschaffen werden.“ In der Folge werden sich deshalb die in der Allianz zusammengeschlossenen Wissenschaftsorganisationen zunächst insbesondere diejenigen Bereiche vornehmen, in denen besonders große Potenziale für die Minderung von CO2-Emissionen zu erwarten sind. Dies betrifft vor allem die Optimierung der Klimabilanzen von Forschungsinfrastrukturen, Großrechenanlagen, Gebäuden und Mobilität, darüber hinausgehende Initiativen einzelner Mitgliedsorganisationen begrüßt die Allianz ausdrücklich. Dafür müssen die Rahmenbedingungen für Betrieb, Beschaffung und Bau von Infrastrukturen gemeinsam mit Bund und Ländern verbessert werden, die zu einer Stärkung der Forschung im Rahmen ihrer Vielfalt und Innovationskraft führen. Dies ist erforderlich angesichts der enormen Herausforderung, umfängliche Lösungen für die Transformation zur Klimaneutralität zu erarbeiten.

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