Wissenschaft braucht Freiheit! Vorschläge der Allianz der Wissenschaftsorganisationen zum Bürokratieabbau
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind von zentraler Bedeutung für die Stärkung der deutschen Wirtschaft im internationalen Wettbewerb und für die erfolgreiche Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Die in der Allianz verbundenen Wissenschaftsorganisationen leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag. Politische Verantwortungsträger*innen im Bund und in den Ländern sowie die Leitungen der Allianz-Organisationen stimmen darin überein, dass der Erfolg der deutschen Wissenschaft neben der grundgesetzlich garantierten Wissenschaftsfreiheit auch auf konkreten Freiräumen basiert, in denen Durchbrüche zu neuen Erkenntnissen gelingen, Wissensbestände konsolidiert und in die Praxis transferiert werden können.
Diesen Freiräumen, die ihren Ausdruck im Wissenschaftsfreiheitsgesetz finden, steht zunehmend eine hohe Regelungsdichte entgegen. Die oft über das notwendige Maß hinausgehenden Regulierungen binden Ressourcen der Einrichtungen, die für die wissenschaftliche Arbeit eingesetzt werden sollten. Sie haben zudem eine demotivierende und verlangsamende Wirkung auf die Bestrebungen von Forschenden, wissenschaftliches und technologisches Neuland zu betreten. Neben diesen Regulierungen gilt es auch, einen kritischen Blick auf die vielfältigen Dokumentations- und Berichtspflichten zu werfen. Eine Reduktion auf das erforderliche Maß würde die Arbeit der Wissenschaftsorganisationen sehr unterstützen.
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat den Abbau besonders schwerwiegender bürokratischer Belastungen unter der Federführung der MPG im Jahr 2024 zu einem Schwerpunkt gemacht und konkrete Vorschläge zur Entbürokratisierung erarbeitet.
Für die Entwicklung vielversprechender Lösungsansätze ist ein enger Dialog mit der Politik (Bundesressorts und Länder) zielführend. Die Allianz begrüßt die derzeit laufenden politischen Initiativen zum Bürokratieabbau im Bund und in den Ländern ausdrücklich und strebt an, sich hierzu mit der Politik weiterhin eng auszutauschen. In einem ersten Schritt konnten im Austausch mit dem BMBF, dem BMEL und dem BMWK bereits Klärungen und Erleichterungen bei der Novellierung der gesetzlichen Grundlagen zu den Genehmigungsverfahren für Tierversuche und bei der Anwendung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes erreicht werden.
Die hier zum Download zur Verfügung gestellte tabellarische Übersicht enthält weitere konkrete Vorschläge zum Abbau bürokratischer Belastungen in Wissenschaft und Forschung, die die Generalsekretär*innen der Allianz-Organisationen als besonders vordringlich ansehen. Die Auflistung ist alphabetisch sortiert. Die Reihenfolge bildet keine Priorisierung der Vorschläge ab.